Pressemitteilung: Mehr Platz für Menschen und Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer:innen in nur drei Monaten – Grüne Fraktion zu Auswirkungen des Verkehrsversuchs optimistisch und bittet um Geduld für die Umbauphase

Die Situation nach dem Start der Umbaumaßnahmen zum Verkehrsversuch am Anlagenring ist vielen, die Gießen mit dem PKW durchfahren, durch die Baustellen der vergangenen Jahre bereits bekannt. “Wir haben Verständnis für die Menschen, die ihre alltäglichen Wege aktuell wieder umstellen müssen, aufgrund der verschiedenen Baustellen, die für die kommenden drei Monate geplant sind,” sagt Vera Strobel, Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Stadtverordnetenversammlung und betont: “Wir bitten aber in der aktuellen Debatte um Sachlichkeit und Geduld, denn erst nach dieser Umsetzungsphase startet der eigentliche Verkehrsversuch. Dann wird sich wirklich zeigen, ob das Vorhaben ein Erfolg werden kann.”

Über die letzten zwei Jahre, seit dem Beschluss des Bürgerantrages in der Stadtverordnetenversammlung, wurde der Verkehrsversuch eingehend geprüft und mit dem neuen Verkehrsmodell verschiedene Szenarien berechnet. “Das Planungsbüro, welches jetzt auch den Versuch begleitet, hat bereits der damalige CDU-Bürgermeister Neidel zur Erstellung des Verkehrsentwicklungsplanes ausgewählt”, resümiert Fabian Mirold-Stroh, Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Stadtparlament, “Dieser Grundlage ist es zu verdanken, dass die Verwaltung dies jetzt so sauber durchplanen konnte. Wer hingegen jetzt schont meint zu wissen, dass der Versuch niemals funktionieren kann, ignoriert diese aufwändig erarbeitete Faktenbasis.”

Aufenthaltsqualität, Verkehrsfluss und Sicherheit

Für die Gießener Innenstadt ist der Verkehrsversuch eine große Chance. Seit Jahren führt der Druck des Onlinehandels zum Wandel in den Innenstädten. Auch Gießen hat bereits keine reine Einkaufsinnenstadt mehr. Insbesondere das gastronomische Angebot hat sich in den vergangenen Jahren stark erweitert. Studien belegen, dass nur mehr Erlebnisfaktor und Aufenthaltsqualität rund um das Einkaufserlebnis die Attraktivität der Innenstädte erhalten können. “Wir können uns nicht erlauben, diesen zwangsläufigen Wandel einfach auszusitzen und untätig zu bleiben. Als Koalition sind wir stattdessen angetreten, die nächsten Jahre Gießen aktiv zu gestalten.” sagt Michel Zörb aus der Grünen Fraktion im Stadtparlament. Der Verkehrsversuch soll viele Vorteile bringen: Die Innenstadt gewinnt dadurch mehr Ruhe und Aufenthaltsqualität, was auch dem Handel zugutekommt. Gleichzeitig wird die Erreichbarkeit mit dem PKW sichergestellt – ein neues Parkleitsystem bringt alle auf schnellstem Weg in die Parkhäuser. Der ÖPNV wird wie gewohnt abgewickelt, für Radfahrer:innen wird die Fahrt in die Innenstadt deutlich sicherer. Konfliktpunkte zwischen Fuß- und Radverkehr, wie im Seltersweg, werden nun entschärft, da Radfahrenden ein ansprechendes Angebot gemacht wird, um die Innenstadt zu umfahren. Das Fahrradverleihsystem ist seit dem 1. Juni in den ersten 20 Minuten für die Nutzer:innen kostenlos. “Viele Wege können statt mit dem Auto jetzt auch mit anderen Verkehrsmitteln sicher erledigt werden. Der Verkehrsversuch ist nur ein Baustein unser Gesamtstrategie für ein neues Verkehrssystem in Gießen,” resümiert Jana Widdig, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, “Mit dem Nahverkehrsplan, den wir zeitnah beschließen werden, starten wir beispielsweise die größte ÖPNV-Offensive der letzten Jahrzehnte.”

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