Was wollen wir? Wir wollen in einer sozialen und weltoffenen Stadt leben, in der alle Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, in allen Lebenslagen Unterstützung erhalten und das Miteinander von Respekt, Toleranz und Fürsorge geprägt ist. Inhaltsverzeichnis: Unsere fünf wichtigsten ForderungenTeil 1: Jugendhilfe und SozialpolitikJugendhilfe: Prävention statt ReparaturGemeinwesenarbeitMigrationGießen-PassAlte MenschenPolitik für ein buntes LebenTeil 2: Emanzipiertes GießenOhne QuoteOhne GewaltGesundheit für alleTeil 3: Zukunftsfähiges GießenNeue Wege der Bürger-BeteiligungVereine & freiwilliges Engagement Unsere fünf wichtigsten Forderungen: Bei allen städtischen Planungen, in Bussen und Bahnen, sowie im Straßenverkehr Barrierefreiheit gewährleistenDie Ausländer*innenbehörde von einer reinen Ordnungsbehörde zu einer Dienstleistungsbehörde verändernDie wohnortnahe Inklusion von Kindern mit Behinderungen in allen Betreuungs- und Bildungseinrichtungen ausbauenMöglichst flexible Betreuungs- und Versorgungsformen für Menschen mit Beeinträchtigungen und alte Menschen zu schaffenDie soziale Gemeinwesenarbeit verstärken und noch besser mit der Arbeit der Jugendhilfe und der Familienzentren vernetzen Teil 1: Jugend und Sozialpolitik Jugendhilfe: Prävention statt Reparatur In den letzten Jahren sind die Kosten für die Jugendhilfe in ganz Deutschland angestiegen. Die Fachwelt ist sich einig darüber, dass dies eine Folge davon ist, dass unsere Gesellschaft immer mehr auseinanderfällt. Dies hat zur Folge, dass viele Familien ihrem erzieherischen Auftrag gegenüber den Kindern und Jugendlichen nicht mehr gerecht werden können. Wenn die Entwicklung des Kindes gefährdet ist, muss staatliche Hilfsleistung einsetzen. Notwendig ist dann, die Hilfeleistungen effektiv auf das Kind und die Familie auszurichten und die Familien in ihrem Erziehungsauftrag zu unterstützen. Ebenso sind präventive Ansätze zur Stärkung von Familien notwendig, die über den engeren Bereich der Jugendhilfe hinausgehen. Deshalb ist die Arbeit der Familienzentren und der Gemeinwesenarbeit wichtig und muss in Verbindung mit der Jugendhilfe gesehen werden. In der Vergangenheit wurden zusätzlich Präventionsprogramme eingeführt, z.B. „Hallo Welt“ und die „Runde Sache“, die Familien von Anfang an unterstützen. Wir wollen: ausreichend und qualifiziertes Personal im Bereich des Allgemeinen Sozialen Dienstes: eine Mitarbeiter*in sollte nicht mehr als 35 Familien betreuen.Neue Wege in der Prävention gehen: nach dem Vorbild des isländischen Modells „Planet Youth“ soll die Alkohol- und Drogenprävention flächendeckend mit wissenschaftlicher Begleitung erfolgen durch einen Dreiklang von Information, Elternarbeit und Ausbau von organisierten Freizeitangeboten, z.B. durch eine „Freizeitkarte“ für jedes Kind bei Teilnahme an qualitativ hochwertiger organisierter Freizeitgestaltung (Musik, Kunst, darstellendes Spiel, Sport). (s.a. Programmteil Sport)ein Kinderschutzteam einrichten, in dem schwerpunktmäßig alle Verdachtsmeldungen auf Mißbrauch und Misshandlung in der Familie bearbeitet werdendie Arbeit von Pflegeeltern weiter qualifizieren und stärken und dadurch neue Pflegeeltern gewinnen. Wir wollen auch unbegleitete minderjährige Jugendliche an Pflegeeltern vermitteln.wo immer es möglich ist, Aufgaben an freie Träger der Jugendhilfe übergeben, um der Verwaltung und dem allgemeinen sozialen Dienst (ASD) ausreichend Ressourcen für notwendige Steuerungs- und Kontrollaufgaben zur Verfügung zu stellen Die gesellschaftliche Teilhabe muss für alle Menschen auch materiell möglich sein, damit eine Stadt in sozialem Frieden leben kann. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN unterstützen deshalb eine umsichtige Sozialpolitik, damit alle Bürgerinnen und Bürger in die Lage versetzt werden, am städtischen Leben teilzuhaben. Begegnungen der unterschiedlichen Gruppen, Ethnien, Generationen und Welten sollen möglich sein. Gießen stand und steht vor besonderen Herausforderungen. Aufgabe der Kommunalpolitik ist es, soziale Ungerechtigkeit auszugleichen, alle gesellschaftlichen Gruppen zu integrieren und eine solidarische Stadtgesellschaft zu ermöglichen. Dabei versteht sich grüne Politik als Motor einer urbanen und sozialen Stadtgesellschaft. Die besonderen sozialen Probleme in Gießen kann man so zusammenfassen: sowohl der Anteil an Bezieher*innen von Sozialleistungen wie ALG2 und Grundsicherung ist in Gießen höher als in vergleichbar großen Städten, ebenso der Anteil an Alleinerziehenden. Dabei handelt es sich auch um einen statistischen Effekt, da in vergleichbaren Universitätsstädten (z.B. Marburg, Tübingen, Heidelberg) die wohlhabenderen Umlandgemeinden zur Stadt gehören. Daneben gibt es Wohnviertel, die sich durch besondere soziale Problemlagen auszeichnen (Nordstadt, Weststadt, Margaretenhütte, Eulenkopfsiedlung). Positiv ist zu bemerken, dass in Gießen schon seit Jahrzehnten ein soziales Netz gewachsen ist, das beispielhaft ist. Ihm haben wir es zu verdanken, dass weniger Straßenkriminalität und weniger offene Verwahrlosung herrschen als in anderen Städten ähnlicher sozialer Struktur. Wir wollen dieses soziale Netz erhalten und weiterentwickeln: Mehr anzeigen Gemeinwesenarbeit stärken Die soziale Gemeinwesenarbeit ist ein Kennzeichen Gießener Sozialpolitik, weil hier verschiedene Ebenen und Arbeitsbereiche sinnvoll miteinander verknüpft werden: Betreuung und Hausaufgabenhilfe für Kinder, Sozial- und Schuldnerberatung für Erwachsene. Ursprünglich war sie nur in Stadtteilen mit besonderen sozialen Problemlagen (Margaretenhütte, Eulenkopf, Gummiinsel) beheimatet, inzwischen hat sie sich zu einer vorbildlichen Stadtteilarbeit weiterentwickelt. Wir wollen: die soziale Gemeinwesenarbeit als ein Kennzeichen Gießener Sozialpolitik erhalten und verstärken und noch besser mit der Arbeit der Jugendhilfe und der Familienzentren vernetzenweiter in deutlich erweiterte, qualitativ hochwertige sowie quartiersnahe Kinderbetreuungsangebote investieren, Mehr anzeigen Migration Wir halten die Migration von und nach Deutschland für wichtig und ein belebendes Element in unserer Gesellschaft. Der kulturelle Austausch, die Begegnung mit anderen Sprachen und Kulturen macht uns alle reicher. Auf Grund ihrer Zuwanderungsgeschichte, Sprachbarrieren und oft fehlender formaler beruflicher Qualifikation stellen Geflüchtete eine besondere Herausforderung an die Stadt dar hinsichtlich sozialer Integration. Wir wollen: das bestehende breite Angebot der VHS an Sprach- und Integrationskursen erweitern und für spezifische Bedarfe differenzieren (Kurse für Analphabetinnen und Analphabeten, Kinderbetreuung während der Kurse, spezielle Kurse für Frauen); dies ist der wesentliche Baustein zur Integration von Geflüchteten und Migrantenehrenamtliche Tätigkeit in diesem Bereich (z.B. durch „an.ge.kommen e.V.“) weiter unterstützendie Ausländer*innen-Behörde weiter von einer reinen Ordnungsbehörde zu einer Dienstleistungsbehörde verändern dass Vereine und Organisationen, in denen sich Migrantinnen und Migranten organisieren, besser in die Kommunalpolitik einbezogen werden. Wir halten am gewählten Ausländerbeirat fest, ergänzend möchten wir einen Beirat gründen, in dem Migrantenselbstorganisationen vertreten sinddie Arbeit am Integrationsleitbild sowie das Weiterbildungsprogramm zur Stärkung der interkulturellen Kompetenz fortsetzendass Gießen sich weiterhin als „sicherer Hafen“ für Geflüchtete versteht Mehr anzeigen Für eine altersgerechte Stadt Höhere Lebenserwartung, bessere Bildung und größere Mobilität haben die Lebenssituation alter Menschen positiv verändert. Da versorgende Familienstrukturen in Zukunft immer weniger vorhanden sein werden, steht die Gesellschaft vor neuen Aufgaben. Wir brauchen Rahmenbedingungen, die den Menschen auch im Alter ein Leben in Würde und Selbstständigkeit sowie gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen. Grundlage dafür ist eine fundierte Altenhilfeplanung in den Kommunen. Deshalb soll der Altenhilfeplan laufend fortgeschrieben werden. Wir unterstützen alle Formen der aktiven Lebensgestaltung wie zum Beispiel Seniorengenossenschaften und Generationen übergreifende Projekte. Auch im Fall der Pflegebedürftigkeit ist es der Wunsch der meisten alten Menschen, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben zu können. Die Versorgungsstrukturen müssen so gestaltet werden, dass dieser Wunsch berücksichtigt wird. Dazu ist es notwendig, möglichst flexible Betreuungs- und Versorgungsformen zu schaffen, von der ambulanten Betreuung zu Hause bis zur vollstationären Pflegeeinrichtung. Die Stadt muss hier vernetzend und beratend tätig werden, um dieses Angebot zusammen mit freien Trägern und Einrichtungen sicherstellen zu können. Hierfür ist es vorrangig, dass ein ausreichendes Angebot an seniorengerechten Wohnungen geschaffen wird. Das Beratungsangebot für ältere Menschen muss transparenter werden. Durch eine eiheitliche Telefonnummer können alle Informationen abgefragt werden über ambulante Pflegedienste, Vermittlung von Pflegebetten, psychosoziale Betreuungsinstitutionen, genossenschaftliche Modelle der Pflege sowie Angebote zur Freizeitgestaltung oder des ehrenamtlichen Engagements. Im Sinne des ganzheitlichen Anspruchs auf Leben und Sterben in Würde unterstützen wir die Hospizbewegung. Ambulante und stationäre Hospizdienste haben Anspruch auf eine angemessene Förderung ihrer Arbeit. Wir wollen: ein ausreichendes Angebot an seniorengerechten Wohnungen Modellprojekte für Generationen übergreifendes Wohnen unterstützenein Servicebüro für altersgerechtes Wohnen sowie für Pflege- und Hilfsdienste (d.h. die Weiterentwicklung der Beratungs- und Koordinierungsstelle für ältere und pflegebedürftige Menschen (Beko) und des Pflegestützpunktes der Krankenkasseneine angemessene Unterstützung für die Arbeit von ambulanten und stationären Hospizdiensten Mehr anzeigen Menschen mit Behinderungen Die UN-Behindertenrechtskonvention hat die Rechte von Menschen mit Behinderungen festgeschrieben und ist seit 2009 auch in Deutschland geltendes Recht. Hieraus ist eine besondere Verpflichtung aller staatlichen Ebenen zur Verwirklichung von Teilhabe entstanden. Nicht Fürsorge des Staates allein, sondern gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben ist unser Ziel. Die Zahl der auf Hilfe angewiesenen Menschen mit Behinderungen nimmt stetig zu. Für diese Menschen sind flexible und den Bedürfnissen eng angepasste Betreuungsformen zu entwickeln und auszubauen. Dazu bedarf es einer engen Abstimmung und Kooperation mit dem Landeswohlfahrtsverband Hessen, dem überörtlichen Träger der Eingliederungshilfe. Wir wollen: die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen zu einer Leitlinie städtischen Handelns machen. das System persönlicher Budgets für Menschen mit Behinderungen weiter voranbringen die wohnortnahe Inklusion von Kindern mit Behinderungen in allen Betreuungs- und Bildungseinrichtungen ausbauenbei städtischen Planungen, in Bussen und Bahnen sowie im Straßenverkehr die Belange von Menschen mit Behinderungen besonders berücksichtigen, d.h.: Gießen barrierefrei!dass die städtischen Ämter Informationen, Anträge und Formblätter in sogenannter „einfacher“ Sprache verfassendass im Rathaus die Barrierefreiheit auch ausgedehnt wird auf Informationssysteme (Symbole, Blindenschrift u.a.) für Menschen mit Behinderungen Mehr anzeigen Den Gießen-Pass erhalten Der Gießen-Pass erleichtert es Menschen mit geringem Einkommen, am öffentlichen Leben teilzunehmen und nicht an den Rand der Gesellschaft gedrängt zu werden. Dieses Angebot wollen wir weiter erhalten. Arbeitsmarktpolitik Nach dem Prinzip „Fördern und Fordern“ geht es darum, intensiv auf die Potenziale und Probleme von erwerbslosen Frauen und Männern, Jugendlichen und älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit und ohne Migrationshintergrund einzugehen, dabei sind die familiären Verpflichtungen gegenüber Kindern oder pflegebedürftigen Familienangehörigen zu beachten. Für die Auszahlung des Arbeitslosengeldes und die Vermittlung der Arbeitssuchenden ist nicht die Stadt Gießen zuständig, sondern die Agentur für Arbeit als Bundesbehörde und das Jobcenter, für welche die Agentur für Arbeit und der Landkreis Gießen gemeinsam die Verantwortung wahrnehmen. Gleichwohl denken wir, dass sich die Stadt Gießen nicht völlig aus einer aktiven Arbeitsmarktpolitik zurückziehen sollte, sondern sich in bestimmten Bereichen daran ergänzend beteiligen sollte. Dabei geht es darum, intensiv auf die Potenziale und Probleme der Arbeitssuchenden einzugehen. Deshalb haben wir auch die Mittel für kommunale Arbeitsmarktförderung auch bei knappen Kassen beibehalten und die Struktur unserer großen Beschäftigungsträger weiter aufrechterhalten. Wir wollen: Einrichtungen wie die Jugendwerkstatt, das Zentrum für Arbeit und Umwelt (ZAUG), die Initiative Jugendberufshilfe (IJB), oder die Arbeitslosenhilfe e.V. Gießen weiterhin finanzieren und die Mittel, die die Stadt Gießen in den letzten Jahren für diese Arbeit zur Verfügung gestellt hat (ca. 750.000€ jährlich), in einem eigenen Arbeitsmarktbudget festschreiben und sichern sowie auf eine vertragliche Basis stellen. Mehr anzeigen Politik für ein buntes Leben Wir Grüne setzen uns seit jeher für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Intersexuellen und transidenten Menschen ein. Wir heißen geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in Gießen willkommen. Das traditionelle Verständnis von Zweigeschlechtlichkeit und die damit verbundenen Geschlechterrollen finden wir überholt. Wir machen uns stark dafür, dass Diskriminierung nicht geduldet wird. Wir kämpfen für Gleichstellung und gegen Sexismus und Queerfeindlichkeit. Cissexismus – also die Ablehnung, Ausgrenzung und Diskriminierung von trans*, inter* und nicht-binären Menschen – hat bei uns keinen Platz. Wir wollen gleiche Rechte für alle Menschen: sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung. Das möchten wir in Gießen ganz selbstverständlich vorleben. Niemand soll sich mehr vor Benachteiligungen fürchten müssen. Mehr anzeigen Teil 2: Emanzipiertes Gießen Ohne Quote Wir treten für eine Gesellschaft ein, in der von der Quotenregelung nicht mehr die Rede ist, für eine Gesellschaft, in der die Verantwortung und soziale Zuständigkeit für alle Menschen zwischen Männern und Frauen ehrlich verteilt ist. Wir wollen die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Familie für Männer und Frauen erreichen. Wir streben eine Gesellschaft an, in der Einrichtungen wie „Wildwasser“ oder „Unvergesslich weiblich“ nicht mehr gebraucht werden. Wir wollen, dass „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ in keinem Programm mehr stehen muss. Dafür werden wir kämpfen und arbeiten. Wir wollen eine geschlechterbewusste Bildung und Erziehung von Mädchen und Jungen (Selbstwertstärkung; friedliche Konfliktlösung; Lebens- und Familienplanung mit partnerschaftlicher Arbeitsteilung), eine geschlechterbewusste Aus- und Weiterbildung von kommunalen Akteurinnen und Akteuren (im Sinne von Gender Mainstreaming) und geschlechtergerechte Budgetverhandlungen und -entscheidungen. Durch die Umsetzung flexibler Betreuungsangebote (s. „Junges Gießen“) wollen wir v.a. die Möglichkeiten von Frauen verbessern, nach einer Familienphase wieder in den Beruf einzusteigen. Mehr anzeigen Ohne Gewalt Jegliche Form von Gewalt muss gesellschaftlich verurteilt und bestraft werden. Verbale Gewalt, sexistische Äußerungen und sexuelle Belästigung dürfen nicht länger als sogenannte „Kavaliersdelikte“ abgetan werden. Deshalb unterstützen wir die Bestrebungen, „catcalling“ (verbale sexuelle Belästigung) strafbar zu machen. Das Thema Gewalt gegen Frauen ist nicht nur ganz handgreiflich zu verstehen, sondern auch strukturell. Die Bekämpfung dieser Gewalt ist ein wichtiges Thema. Freiheitsberaubung und physische Gewalt sind niemals zu rechtfertigen, auch nicht mit Traditionen (zum Beispiel bei Zwangsverheiratungen). Zum Schutz vor Gewalt wollen wir: gesicherte Finanzierung der Frauenhäuser, damit der Nachfrage entsprochen werden kanndie „Oase“, das Haus für wohnungslose Frauen, bedarfsgerecht ausstatten und erweiterndie städischen Zuschüsse für „Unvergesslich weiblich“ (auf unsere Initiative hin wieder eingeführt und erweitert) und „Wildwasser“ sichernein spezielles Beratungsangebot für Frauen, die in der Prostitution arbeiten oder aus der Prostitution aussteigen wollen (z.B. eine Außenstelle von „Frauenrecht ist Menschenrecht“) Mehr anzeigen Gesundheit für alle Die Möglichkeit, sein eigenes Leben aktiv und sinnhaft zu gestalten und am öffentlichen Leben teilhaben zu können, ist eine wichtige Voraussetzung körperlicher und seelischer Gesundheit. Hier an Verbesserungen zu arbeiten und möglichst vielen Menschen Teilhabe und Mitgestaltung zu ermöglichen, ist wesentliches Ziel grüner Sozial- und Gesundheitspolitik. Insbesondere in Schulen und Kindertagesstätten, die in sozial benachteiligten Quartieren liegen, gibt es häufiger Entwicklungsverzögerung, Nichtinanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen und höhere Kariesquoten. Informationen rund um Ernährung, Zahnpflege und gesundheitsbewusstes Verhalten werden immer wichtiger. Kinder aller sozialen Schichten leiden unter zunehmendem Bewegungsmangel und fehlendem kreativen Spiel. Ursache ist neben dem zu hohen Fernseh- und Computergebrauch auch eine nicht kindgemäße Umgebung, zu viel Verkehr, zu wenig oder zu stark strukturierte (= langweilige) Spielräume. Weiterhin ist Alkohol die Droge Nr. 1 in unserer Gesellschaft, Cannabiskonsum gewinnt u.a. wegen der erhöhten THC-Konzentration eine zunehmende Bedeutung. Deshalb wollen wir ein strukturiertes Präventionsprojekt nach isländischem Vorbild („planet youth“) auch in Gießen umsetzen. Wir wollen: die Zusammenarbeit von Erziehungsberatungsstellen und Familienbildung mit den Kindertagesstätten fördern, um frühzeitig Probleme von Kindern im Vorschulbereich zu erkennen und zu behandeln (s.a. unter „Junges Gießen“, Stichwort: Familienzentren)ein strukturiertes Alkohol- und Drogenpräventionsprogramm, das Aufklärung, Elternarbeit sowie alternative Freizeitgestaltung beinhaltet („planet youth“)die Drogenberatungsstelle weiterhin unterstützen und förderndie AIDS-Hilfe weiterhin unterstützendie niedrigschwelligen Angebote speziell für chronisch Alkoholkranke weiter verbessern: Fortführung der Straßensozialarbeitmehr Platz für Fußgänger und Radfahrer (s.a. „Mobiles Gießen) sowie mehr „Spielraum“ für Kinder, um Bewegungsmöglichkeiten zu verbessern und eine andere Bewegungskultur zu etablieren Mehr anzeigen Teil 3: Zukunftsfähiges Gießen Neue Wege der Bürger-Beteiligung Die Grünen haben in Gießen als einzige Partei die Entwicklung einer lokalen Agenda 21 in einer kommunalen Verankerung vorangetrieben. Zur Moderation des Prozesses hat die Stadt Gießen ein Agenda-Büro eingerichtet. Neben der bewährten und ertragreichen Form des Agendaprozesses wollen wir in Zukunft auch neue Wege der Bürgerbeteiligung gehen. Wir wollen die bisherigen Strukturen der Bürgerbeteiligung aufgreifen und weiterentwickeln, insbesondere das neugeschaffene Instrument der Beteiligungssatzung aktiv gestalten und evaluierenDarüber hinaus wollen wir weitere, neue Formen der Bürgerbeteiligung in Gießen einführen, vor allem solche, in denen auch ein breiter Querschnitt der Bevölkerung zu Wort kommt, wie zum Beispiel das Bürgergutachten. Ein Bürgergutachten enthält die Empfehlungen von Bürgerinnen und Bürgern zu einer bestimmten politischen Frage. In ein Bürgergutachten fließen die Lebens- und Berufserfahrung von ganz vielen verschiedenen Menschen ein. Mehr anzeigen Das besondere Verfahren „Bürgergutachten“: Die Teilnehmenden werden im Zufallsverfahren aus den Melderegistern gezogen. Alle Schichten und Gruppen der Bevölkerung sind vertreten, auch die bisher »schweigende Mehrheit«. In Gruppen von ca. 25 Personen sind sie in der Regel vier ganze Arbeitstage lang tätig. Dafür erhalten sie eine Aufwandsentschädigung. Viele Hilfestellungen ermöglichen es, von der Arbeit in Betrieb und Familie freigestellt zu werden. Es handelt sich um sachorientierte Arbeit.In der Regel arbeiten mindestens vier Gruppen, also 100 Bürgerinnen und Bürger, am gleichen Thema. Es können auch viel mehr Gruppen sein, denn sie gehen alle nach dem gleichen Arbeitsprogramm vor. Die Bürgergutachterinnen und -gutachter werden von Expertinnen und Experten zu allen wichtigen Aspekten des Themas informiert. Bei strittigen Fragen referieren Fachleute mit verschiedenen Ansichten (kontroverse Information). Die meiste Arbeit geschieht in Kleingruppen zu etwa 5 Teilnehmenden. Diese werden etwa alle eineinhalb Stunden neu zusammengesetzt. Sie arbeiten frei und ohne Überwachung oder Moderation. Das ganze Verfahren wird von einem unabhängigen Durchführungsträger vorbereitet, organisiert, durchgeführt und dokumentiert. Er stellt auch das Arbeitsprogramm zusammen, das für alle Arbeitsgruppen gleich ist, und stellt je zwei Prozessbegleitende für jede Arbeitsgruppe. Diese organisieren einen arbeitsförderlichen, inhaltlich neutralen Rahmen für die Arbeit der Bürgergutachterinnen und -gutachter. Die Empfehlungen der Teilnehmenden werden zusammengefasst, verdichtet, nochmals von Vertreterinnen und Vertretern der Bürgerinnen und Bürger geprüft und dann als Bürgergutachten veröffentlicht. Erst wenn das Bürgergutachten im Druck ist, erhält es der Auftraggeber, der also keinen Einfluss auf die Inhalte hat, wenn das Verfahren einmal begonnen hat. Was aus den Ergebnissen wird, entscheidet der Auftraggeber. Mehr anzeigen Vereine & freiwilliges Engagement: Gießen hat eine lange zivilgesellschaftliche Tradition und ein reges Vereinsleben. Viele der oben beschriebenen Aufgaben werden jetzt schon auch von diesen Strukturen getragen und unterstützt. Das trägt wesentlich zu der besondern „Gießener Mischung“ bei, die sich gerade wieder in der großen Hilfbereischaft und Toleranz für Geflüchtete zeigt und die immer wieder neue Ideen und Projekte auf den Weg bringt. Dies unterstützen wir auch mit der Förderung der Vereine „Ehrenamt „und „freiwillig sozial aktiv“, die Anlaufstellen für freiwilliges Engagement sind und wichtige Netzwerk und Projektarbeit leisten. Mehr anzeigen Das könnte dich interessieren: Themen Wahlprogramm downloaden (PDF) Stadtfraktion Kontakt