Wahlkampf „Mit Rad und Tat für Gießen“

Mit Rad und Tat für Gießen
Mit Rad und Tat für Gießen

Ein Radelbericht von Achim Grußdorf

Corona fordert neue Wahlkampfformate, nicht nur im digitalen, sondern auch im öffentlichen Raum. Dort ist kreative und pandemiegerechte Präsenz gefordert. „Mit Rad und Tat für Gießen“ ist ein solches Format, das Dank der kreativen Ideen und professionellen Kompetenz von Sophie Müller, Fabian Mirold-Stroh und Michel Zörb überzeugend gelungen ist.

Bei herrlichem Vorfrühlingswetter trafen sich ungefähr fünfzig Leute am letzten Sonntag zur ersten von insgesamten drei geplanten Fahrradtouren. Start war gegen 11:00 Uhr am Bahnhaltepunkt Oswaldsgarten. Zum Start erinnerte Fabian Mirold-Stroh an die städtebauliche Aufwertung des Quartiers „Zu den Mühlen“ mit jetzt deutlich gesteigerter Aufenthaltsqualität hin zur Lahn.

Die Tour führte im ersten Abschnitt vorbei am Lahnfenster über die Brücke zum Westufer der Lahn. Es ging weiter zum Christoph-Rübsamen-Steg. Nach dessen Überquerung ans Ostufer informierte Michel Zörb über die lange geplanten Fahrrad- und Fußgängerbrücke, die erstmals eine direkte Verbindung zwischen Nord- und Weststadt ermöglicht, und im Rahmen der Landesgartenschau 2014 endlich realisiert werden konnte. Der Namensgeber Ludwig Christoph Rübsamen (1823 – 1889) steht für demokratische Tradition in unserer Stadt. Er engagierte sich in der Revolution von 1848/49 und war dann später Gründungsmitglied der Gießener Rudergesellschaft.

Oberbürgermeisterkandidat
Alexander Wright

Weiter ging es entlang der Sudetenstraße, über die Marburger Straße zum nächsten Info-Stopp im Stadtpark Wieseckaue. Hier lobte unserer Oberbürgermeisterkandidat Alexander Wright den Stadtpark als „Musterbeispiel zukunftsweisender Infrastruktur“ mit hoher Aufenthaltsqualität und ökologischer Vielfalt bei weitgehend unversiegelten Flächen. Beim nächsten Halt auf dem Platz am Südufer des Schwanenteichs erinnerte Gerda Weigel-Greilich an weitere erfolgreiche Maßnahmen rund um die Landesgartenschau.

Anschließend ging es weiter zum Berliner Platz. Hier erhielt unser OB-Kandidat viel Beifall für seine Ausführungen zu den GRÜNEN Plänen, die zweite Spur auf dem Anlagering nur für den Radverkehr bereitzustellen. Auch für seine Anmerkungen zu den Radverkehrsplanungen des CDU-Bürgermeisters Neidel in der Neuen Bäue bekam Alex Wright viel Zustimmung. Weil er das so schön beschrieben hat, erlaube ich mir in diesem Zusammenhang Christian Schneebeck zu zitieren (GAZ v. 22.02.2021): „Es hat ja fast satirische Anmutungen, wenn ausgerechnet wir die Verkehrspolizei verteidigen, spottete der Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl… Mehr oder weniger nur neue Schilder aufzustellen, wie es die Pläne von Peter Neidel vorgesehen hätten, reiche eben nicht aus, betonte Wright. Notwendig seien umfangreiche bauliche Maßnahmen , die für Radler und Fußgänger gleichermaßen Verbesserungen brächten. Ohnehin seien Ideen für die Neue Bäue immer abzustimmen mit solchen für Neustadt und Marktstraße.“ Auch zum Bürgerantrag „Fahrradstraßen auf dem inneren Anlagenring sowie zwei Fahrradstraßen-Achsen durch die Innenstadt“ nahm Alexander Wright Stellung. Er freue sich, dass es uns gemeinsam mit der SPD gelungen sei, diesen Antrag konstruktiv aufzunehmen, und für einen entsprechenden Verkehrsversuch auf dem Anlagering im Verkehrsausschuss am 16.02.2021 eine Mehrheit erreicht zu haben. Jetzt komme es darauf an, diese Mehrheit auch in der Stadtverordnetenversammlung am 04. März zu sichern.

Der Brandplatz war nächste Station. Hier stellte Fabian Mirold-Stroh unsere Grünes Konzept für eine autofreie Innenstadt und einen entsiegelten Brandplatz mit autofreier Aufenthaltsqualität vor. „Wir wollen die Innenstadt als Erholungs-, Einkaufs- und Erlebnisraum aufwerten, in dem die Menschen gerne in die Stadt kommen“, so Fabian.

Abschließend ging es über Walltor- und Dammstraße durch den Bahndamm-Durchstich/die Unterführung zur Bootshausstraße. Mit der Unterführung sei es gelungen, die Stadt näher an die Lahn zu holen und kurze Wege aus der Innenstadt zu ermöglichen, betonte hier Michel Zörb. Und Gerda Weigel-Greilich ergänzte: „Gießen an der Bahn, nicht Gießen an der Lahn, so wurde unsere Stadt früher öfter verspottet. Dies konnte mit der Unterführung beendet werden: Wir sind unverkennbar Gießen an der Lahn.“

Nach diesem sehr gelungenen Auftakt von „Mit Rad und Tat für Gießen“, freue ich mich auf die nächsten politischen Stadt-Rundfahrten jeweils ab 11:00 Uhr, am 28.02.2021, Treffpunkt Elefantenklo, und am 07.03.2021, Treffpunkt Uni-Hauptgebäude.

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