Schwanenteich: Das Wasser ist gut, aber…

Große Aufregung gab es in den vergangenen Wochen, als das Wasser des Schwanenteichs von Algen bedeckt war und sich ein Reiher darin verfangen hatte. Auf Anweisung von Umweltdezernentin Gerda Weigel-Greilich wurden die Algen daraufhin abgerecht und abgefahren.

Nun wurde im Nachgang noch einmal die Wasserqualität vor Ort überprüft.

Am Donnerstag vergangener Woche fand an drei Stellen des Schwanenteiches ein Tauchgang in Anwesenheit von Umweltdezernentin Gerda  Weigel-Greilich und von Vertretern des Umweltamtes statt. Durchgeführt wurde er von Herrn Rainer Stoodt vom NABU, der seit Jahren in vielen kleinen Seen taucht, um die Wasserqualität aus Unterwassersicht zu untersuchen.

Der Tauchgang im überwiegend hüfttiefen, maximal 1 m tiefen Schwanenteich ergab, dass das Abrechen mit dem Spezialboot nur die oberflächig schwimmenden Algenmassen entfernt hat

„Der Seegrund ist vollständig mit Fadenalgen bedeckt, den Resten und auch wieder mit frisch wachsenden“, berichtet Rainer Stoodt. Der Schwanenteich sei erstaunlich klar, also erst mal ein gutes Zeichen. Allerdings begünstige dies die Entwicklung der Fadenalgen. Aufgrund der reichlich vorhanden Pflanzennährstoffe, die wie Dünger wirken, den hohen Wassertemperaturen und der langen Sonnenscheindauer können sich die Bestände schnell entwickeln.

Rainer Stoodt konnte auch feststellen, dass weitere fünf Arten von Unterwasserpflanzen im Schwanenteich leben. Dies sei aber durchaus bei intakten nährstoffreichen (eutrophen) Gewässern normal. Dabei handele es sich um Krauses Laichkraut, Nutthalls Wasserpest, Rauhes Hornblatt, Ähren-Tausendblatt sowie um die Weiße Seerose. Die beiden Ersteren bilden die größten Bestände. „Das sind alles Arten, die besonders in sommerwarmen, nährstoffreichen, stehenden oder langsam fließenden Gewässern mit schlammigem Untergrund gedeihen“, so Rainer Stoodt. Es handele sich also hier nicht um einen toten Teichgrund. Der Unterwasserdschungel stellt durchaus einen Lebensraum für vielfältige Unterwasserorganismen dar.

Auch weist der Untergrund eine hohe Sauerstoffproduktionsrate auf. Im Tagesgang mit anhaltender Besonnung produzieren die Pflanzen zeitweise Werte mit Übersättigung. Der Sauerstoff perlt aus, wie Marion Lorengel vom Umweltamt berichtet und ergänzt, dass es problematisch wird, wenn großen Mengen der Fadenalgen absterben, wie auch das herbstliche Absterben mit schwindender Tageslänge. Dies kann zum Überwiegen der Zehrungsabläufe mit hohen Sauerstoffverbrauch und somit zu dem sogenannten Umkippen des Gewässers führen. Durch das „Abfischen“ der Algenmassen habe man jetzt Nährstoffe dem Teich schon mal entzogen. Es sei allerdings damit zu rechnen, dass die noch vorhandenen Nährstoffe einen erneuten Aufwuchs der Fadenalgen begünstigen und in absehbarer Zeit die Teichoberfläche wieder mit den dominanten Fadenalgen bedeckt sein wird.

Stoodt ermittelte beim Tauchgang Schlammtiefen von 2 bis 20 cm. „Die im Vorfeld der Landesgartenschau erfolgte Entschlammung ist auch schon wieder länger her“, merkt die Umweltdezernentin Gerda –Weigel-Greilich an, „wir werden dies weiter im Blick behalten müssen.

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