Angela Dorn (MdL) zu Gast in Gießen

Quelle: Grüne Gießen, Hanne Weise

Auf Einladung von Alexander Wright (Bürgermeister und Vorsitzender des Stadtvorstands) und Linda Bachmaier (Vorsitzende des Stadtvorstands) kam Angela Dorn (MdL) und Ministerin für Wissenschaft und Kunst nach Gießen. Der Botanische Garten, mit seinen neu gebauten Gewächshäusern und die Hermann Hoffmann Akademie standen auf dem Programm. Trotz regnerischem Wetter kamen zahlreiche Grüne Mitglieder um den Ausführungen und zahlreichen Hintergrundinformationen des wissenschaftlichen Leiters, Prof. Volker Wissemann zu lauschen.
Im feucht-warmen, „tropischen“  Gewächshaus, dem Victoria-Haus, startete die Gruppe.
Der Garten umfasst eine Größe von ca. 2,6 ha, er ist eigentlich universitär, d.h. nicht öffentlich, doch zu bestimmten Zeiten können Besucher eintreten, sofern sie sich angemessen verhalten. Herr Prof. Wissemann unterrichtet ca. 1400 Studierende in Geographie, Agrarwissenschaft, Biologie, Phytochemie und der Veterinärmedizin.
Jährlich werden ca. 75.000 Pflanzen für Bestimmungsübungen benötigt. Außerdem gibt es zahlreiche Forschungsprojekte, z.B. in der Heilkunst und hier beispielsweise am Edelweiß; in Gießen gibt es die weltweit größte Sammlung an Edelweiß.

Blick in das Kakteenhaus im botanischen Garten.
Auf dem Bild zu sehen sind Alexander Wright, Angela Dorn und Prof. Volker Wissemann.

Im Kakteenhaus sind sämtliche Arten geschützt und dürfen nur mit vorhandenen Papieren ausgepflanzt werden. Unfassbar für die Zuhörenden war, dass es Menschen gibt, die versuchen besonders seltene Arten zu entwenden.

Für das Land Hessen werden im Botanischen Garten Gießen, wie auch in anderen Botanischen Gärten, die vom Aussterben bedrohten Arten wieder kultiviert und gegebenenfalls an geeigneten Standorten wieder ausgebracht um sie zu rekultivieren.

Der Garten selbst wird als großer Bildungsbereich gesehen, der sich an die Öffentlichkeit, wie z.B. Kindergärten und Schulen richtet. Denn es gibt hier besondere „Trophäen“, als Beispiel wurde die Seerose „Victoria“ genannt, die sich inmitten des Teiches befindet und deren Blätter einen Durchmesser von 3-4 m erreichen und ein Gewicht bis zu 25 kg tragen können.  Oder die Lotuspflanze, die bes. für Kindergärten interessant ist, weil sich kein Matsch und Schlamm darauf halten kann.

Über HSP-Mitteln (Hochschulpakt-Mittel) des Landes Hessen wurde der Bau des neuen Palmenhauses möglich. „Wir haben uns in Hessen dafür eingesetzt, dass diese Mittel auch für bauliche Maßnahmen verwendet werden dürfen“ so die Wissenschafts-Ministerin Angela Dorn, „denn am Ende kommt es genau bei den Studierenden an und Sie sind ein gutes Beispiel, warum es richtig ist.“ Im alten Haus konnte über ein halbes Jahr keine Lehre stattfinden, da dies komplett voll mit Pflanzen stand. Und gerade jetzt profitieren die Lebensmittelchemiker: innen, dass sie zurzeit Avocados ernten können.

Zeitgleich mit Darwin lebte in Gießen im 19. Jahrhundert Hermann Hoffmann. Zu seiner Zeit war er ein weitgehend unbekannter Botaniker. Er war der Begründer der Phänologie: Die Lehre, der im Jahresablauf periodisch wiederkehrenden Entwicklungserscheinungen in der Natur. Nach Auszug der Botanik aus dem Gebäude in der Senkenbergstraße und der Bereitschaft von Herrn Prof. Wissemann eine Schüler-Akademie aufzubauen, die ihm vom Unipräsident Herrn Mukherjee genehmigt wurde, entstand die Hermann Hoffman Akademie.

Der Beginn der Schüler-Akademie wurde vom „Koffer“ aus gestaltet und die ersten sichtbaren Zeichen waren die „Dinos“, die in Gießen aufgebaut wurden und von denen noch einzelne Exemplare vorhanden sind. Geplant ist eine Sammlung aller in Deutschland lebenden Vogelarten auszustellen. Vorhanden sind bereits 200 Exponate und 800 weitere aus dem Senkenbergmuseum in Frankfurt sollen demnächst „einziehen“. Allerdings sollten „wir schnell“ sein, um die noch in Deutschland lebenden 1400 zu erreichen, bevor die Klimaveränderung weitere Arten aussterben lässt oder neue hinzukommen.

Gruppenbild unter dem Pottwalskelett in der Herrmann Hofmann Akademie

Über einen von Schüler:innen gestalteten Tiefseegang gelangten die Anwesenden in den Hörsaal mit dem Pottwal Skelett.  Die Grünen erfuhren zahlreiche Mythen zu „Unterwasserwesen“.  Was für ein logistisches Meisterwerk, incl. dem TÜV, der Mitarbeit so vieler Hände und der lebendigen Darstellung von Herrn Prof. Wissemann waren alle „walhaftig“ begeistert und eine andächtige Stille herrschte nach dem Vortrag im Raum.


Linda Bachmaier bedankte sich im Anschluss für die Ausführungen: „Eine sehr spannende und fachkundige Führung und ein gelungenes Beispiel dafür, wie die Universität in die Stadtgesellschaft hineinwirkt und sowohl Kinder als auch Erwachsene für die Faszination Wissenschaft begeistern kann.“

Auch der Gießener Anzeiger berichtete ausführlich zum Besuch. Der ganze Artikel kann über den folgenden Link nachgelesen werden: Gießener Anzeiger, 11.04.22 „Angela trifft auf Victoria“

Text: Hanne Weise

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